Oberschenkelhalsbruch

Ein Oberschenkelhalsbruch bezeichnet einen Knochenbruch im Bereich des Oberschenkelhalses. Dieses ist die Region zwischen Hüftkopf und dem Oberschenkelschaft, der nach oben durch den großen und den kleinen Rollhügel begrenzt sind.

Im höheren Alter stellt ein Oberschenkelhalsbruch eine der häufigsten Bruchformen dar. Im Kindes- oder Jugendalter tritt er nur bei schweren Gewalteinwirkungen, wie Sportunfällen oder Verkehrsunfällen auf.

Durch das Entstehen einer Osteoporose (Knochenschwund) stellt der Oberschenkelhals im höheren Alter eine der Schwachstellen des menschlichen Skelettes dar.

Da aufgrund von Begleiterkrankungen und Gangunsicherheit im höheren Alter Stürze häufiger auftreten, werden wir sehr häufig mit Oberschenkelhalsbrüchen konfrontiert.

Die Behandlung unterscheidet sich beim älteren Menschen grundlegend von der Behandlung beim jungen Patienten.

Während bei letzterem die Knochenbruchversorgung durchgeführt wird, wird beim älteren Patienten in der Regel ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt. Die Gründe hierfür sind vielfältig.

Beim älteren Menschen ist es (Lebens-) notwendig, dass der Patient wieder möglichst schnell bei voller Belastbarkeit mobilisiert werden kann, da in diesem Alter eine Entlastung oder Teilbelastung des verletzten Beines nicht möglich ist.

Darüber hinaus wird bei dem Oberschenkelhalsbruch die Durchblutung des Hüftkopfes unterbrochen; während sich beim jungen Patienten die Durchblutung des Hüftkopfes erholen kann, geschieht dies beim älteren Patienten i.d.R. nicht mehr, so dass mit einem Absterben des Hüpfkopfes gerechnet werden muss und deshalb das Einsetzen der voll belastbaren Prothese das sicherere Verfahren für den älteren Patienten darstellt.

Um besonderen Situationen gerecht zu werden, existieren verschiedene Prothesenarten (z.B. Duokopf-Endoprothese).

In seltenen Fällen, bei denen eine besondere Bruchart vorliegt (eingestauchte Fraktur), kann ohne OP, d.h. konservativ behandelt werden. In diesen Fällen wird dann auch, ähnlich wie beim jungen Patienten, bisweilen eine Verschraubung des Bruches durchgeführt.

Ein Oberschenkelhalsbruch stellt eine schwerwiegende Verletzung des Patienten dar. Ziel der Behandlung ist die schnellstmögliche sichere Mobilisation, um begleitend auftretende Probleme und Komplikationen möglichst gering zu erhalten. Das Ziel ist das Erreichen des Mobilitätsgrades vor Auftreten des Bruches!

Die Beherrschung sämtlicher operativer Verfahren ist Voraussetzung für die Entscheidung zur richtigen Therapie; darüber hinaus müssen aber die zahlreichen Begleiterkrankungen und Probleme des alten Menschen berücksichtigt werden.

Diesen hohen Anforderungen tragen wir durch unser „Zentrum für Alterstraumatologie“ Rechnung, in dem der betroffene, ältere Patient über die gesamte Behandlungsdauer von Spezialisten der Geriatrie als auch von Unfallchirurgen/Orthopäden behandelt wird. Zusätzlich werden hier z.B. Ergotherapie und weitere Reha-Maßnahmen eingeleitet.